Oft wird fälschlich angenommen, ein gleichmäßiger Herzschlag sei ein Zeichen für gute Gesundheit. Das Gegenteil ist richtig.

Der Herzschlag wird vom autonomen Nervensystem gesteuert. Es passt ihn über seine Komponenten Sympathikus und Parasympathikus ständig den Erfordernissen an. 

Sie wirken als Gegenspieler. Wird Leistung gefordert, erhöht der Sympathikus den Herzschlag. Wird die Leistung nicht mehr benötigt, senkt der Parasympathikus den Herzschlag und ermöglicht so Ruhe und Regeneration. Diese Fähigkeit des Körpers, den Herzschlag variabel zu gestalten, nennt man HerzRatenVariabilität (HRV).

Die Anpassung erfolgt ständig und sehr fein dosiert. Schon die Atmung hat Einfluss auf den Rhythmus des Herzens. Einatmen bedeutet Anspannung, das Herz schlägt schneller. Ausatmen bedeutet Entspannung, das Herz schlägt langsamer. Bei einer gesunden, jüngeren Person steigt der Puls zum Beispiel beim tiefen Einatmen auf 75 und fällt beim Ausatmen auf 55. Das wären ein gute Werte.

Je größer die Pulsdifferenz zwischen Ein- und Ausatmen, desto besser kann sich Dein Herzschlag den Erfordernissen anzupassen. Hohe HerzRatenVariabilität bedeutet hohe Leistungsfähigkeit. �